Imaging Crete

Bilder, Szenen fügen sich zusammen und ergeben ein Storyboard für einen imaginären Film. Dabei führt die Sehnsucht Regie und bestimmt den Schnitt.

Beim Klettern in Südwestkreta bewegen wir uns wie Entdecker durch wilde Felslandschaften, offen für alles was uns zufällt. Unsere Wahrnehmung ist auf Weitwinkel eingestellt. Wir haben keine fixen Ziele, es gilt nichts zu erobern. Unser Klettermodus ist nicht die Bewältigung von Schwierigkeiten, wie es meist bei Erstbegehungen üblich ist.

Wir sind Gäste, wir wollen die Landschaft durch unser Eindringen nicht in Besitz nehmen. Dabei müssen wir uns orientieren, die Suche nach Wegen durch das Felslabyrinth nimmt alle unsere Sinne in Anspruch, auch wenn es der leichte Weg ist, dem wir folgen. Die Durchstiege, die wir meistern, sind nur für uns bedeutend, die Leistung höchstens im Sinne kreativen Denkens und Handelns von Wert. „Was wäre wenn“ (wir da durchklettern könnten), die maßgebende Frage. Meist stellen wir sie, wenn wir an der Küste oder in einer Schlucht an Wänden vorbeiwandern. Meist können wir dazu eine befriedigende Antwort finden, manchmal sind wir nicht willkommen und der Fels zeigt sich uns abweisend, brüchig oder schroff.

Ich möchte die Geschichten mit Bildern erzählen. Dabei suche ich nach einer neuen Sprache. Cut Ups von Fotos repräsentieren dabei das Fragmentarische, aus dem oft die Erinnerung zusammengesetzt zu sein scheint. Auch Größenverhältnisse spielen eine Rolle. Deswegen sind die Proportionen in den Bildern manchmal irreführend.

Die Wände sind oft in Wirklichkeit größer und höher oder kleiner und niedriger, als sie im Bild erscheinen. Aber die Darstellungen sind Ausdruck meiner Sehnsucht nach dem Kribbeln, das mich befällt, wenn ich neues entdecke oder begehe. Gleich einem Kind, das täglich die Welt entdeckt.

Text, Skizzen und Cut Ups: James G. Skone, Fotos: Kristina Skone, James G. Skone

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Die Fotomontage täuscht. Die Wand ist ca.50m hoch.

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Stealin´ back

to my old used to be.

„NoTopo“ oder Leben möglichst ohne Anleitung. Ich musste oft meinen eigenen Weg suchen, da ich die Gebrauchsanleitung nicht verstand oder zu ungeduldig war und sie daher nicht durchlesen wollte. Nun bin ich wieder dort angelangt, wo als neunjähriger Bub mein Lebensabenteuer begonnen hatte – beim Klettern. Das war vor 59 Jahren. Dazwischen lag das Sammeln von Erfahrungen; beim Klettern, Erfinden und Gestalten von Produkten (unter dem Motto „Von der Büroklammer bis zur Straßenbahn“) und dem Ausdauersport, Marke „sehr fordernd“, d.h.: mehrere 100km und 24 Stunden Läufe und zwei Iron Man Triathlons. Dann die einmalige Chance als Univ.Prof. junge Leute zu begeistern und ihre schöpferischen Fähigkeiten zu fördern.

Nun versuche ich auf der Homepage/Blog  über das Klettern (im weiteren Sinne) nachzudenken und Geschichten darüber zu erzählen. Das sind  textliche, wie bildhafte Erzählungen aus meiner Vergangenheit und ganz aktuelle. Viele Bilder sind Skizzen,  gezeichnete, gekrizzelte „Schnappschüsse“, als Entgegnung zu den oft beliebigen Digitalfotos. Das Skizzenbuch ersetzt  das Smartphone.

Ein Schwerpunkt der Homepage „NoTopo“ ist der Menupunkt „Kreta kreativ“.  Dieser bietet einen kleinen Einblick in unsere Aktivitäten (mit Krista, meiner Frau) in Kreta, wo wir seit ein paar Jahren in der unerschlossenen Felswildnis herumklettern, aber ohne Spuren zu hinterlassen. Unter „Glory Days“ befinden sich Darstellungen vergangener (alpiner) Ideen und deren Realisierung.

Die Homepage bekommt sicher keinen Designpreis, aber ich bin mächtig stolz diese selbstständig irgendwie hinbekommen zu haben.

Have fun!

James G. Skone